Phänomenologisches Staunen als Wundermittel für Resilienz und Veränderung
Gefühlt wird alles immer schneller, komplexer und unvorhersehbarer – da suchen viele Menschen und besonders Führungskräfte nach Stabilität.
Nach innerer Ruhe. Nach Orientierung.
Ein überraschender Schlüssel dafür stammt aus der Philosophie:
das phänomenologische Staunen.
Diese Haltung ist weit mehr als ein intellektuelles Konzept – sie ist ein kraftvolles Werkzeug für Resilienz, Klarheit und Veränderungsfähigkeit, sowohl in der Führung als auch in der Coachingausbildung.
Was bedeutet phänomenologisches Staunen?
Der Begriff geht auf Philosophen wie Edmund Husserl und Maurice Merleau-Ponty zurück.
Er beschreibt die Fähigkeit, das, was uns begegnet, bewusst und ohne sofortige Bewertung wahrzunehmen.
Phänomenologisches Staunen heißt:
innehalten – hinschauen – verstehen wollen, bevor wir reagieren.
Es ist die bewusste Entscheidung, der Realität mit Neugier und Offenheit zu begegnen, statt sie vorschnell zu deuten oder zu kontrollieren.
Es ist die Praxis, den Raum zwischen Reiz und Reaktion bewußt und aktiv zu gestalten. Zum Beispiel mit der Haltung der Neugier auf Ereignisse zu schauen ohne sofort in die Abwehr oder Reaktion zu gehen, wenn jemand eine andere Meinung äußert, die nicht ins eigene Bild passt: “Oh, interessant – so kann man es also auch sehen!”
Warum Staunen für Führungskräfte so kraftvoll ist
In der Führung wird oft erwartet, dass man weiß, plant, entscheidet.
Doch wer immer nur weiß, hört irgendwann auf zu sehen, zu hören und zu spüren.
Phänomenologisches Staunen öffnet den Blick – für Menschen, Zusammenhänge und Entwicklungen, die im Alltagsrauschen leicht übersehen werden.
Drei Wirkungen für Führungskräfte:
- Mehr Wahrnehmung, weniger Projektion
Staunen unterbricht automatisierte Muster.
Statt Mitarbeitende vorschnell zu bewerten („der ist unmotiviert“), entsteht Raum für echtes Verstehen („was bewegt diesen Menschen gerade wirklich?“ und “welche Bedürfnisse und Anforderungen stehen zwischen uns?”). - Innere Ruhe in der Unsicherheit
Staunen erlaubt, das Unklare stehen zu lassen – ohne sofort handeln zu müssen.
Diese Haltung stärkt emotionale Resilienz und verhindert Übersteuerung in Krisenzeiten. - Förderung von psychologischer Sicherheit
Wer als Führungskraft mit echter Neugier zuhört, schafft Vertrauen.
Teams spüren: Hier darf ich ehrlich sein – auch wenn ich noch keine Lösung habe.
Staunen in der Coachingausbildung
In professionellen Coachingausbildungen – wie bei KindlerCoaching – ist das phänomenologische Staunen eine zentrale Kompetenz.
Es schult Wahrnehmung, Präsenz und die Fähigkeit, Klienten in ihrer Einzigartigkeit zu sehen, ohne sie vorschnell „verstehen“ und schon gar nicht bewerten zu wollen.
Denn:
Echte Veränderung entsteht nicht aus Bewertung, sondern aus Wahrnehmung.
Teilnehmende lernen, mit dieser Haltung zu arbeiten:
-
als Coach: mit offener Aufmerksamkeit, Empathie und Präsenz,
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als Mensch: mit Vertrauen in Prozesse, die sich entfalten dürfen, statt erzwungen zu werden.
So wird phänomenologisches Staunen zur Quelle professioneller Tiefe – und zur persönlichen Ressource für Gelassenheit und Entwicklung.
Philosophie trifft Praxis
Ob in Führung oder im Coaching – Staunen ist der Moment, in dem Kontrolle Pause macht und Wahrnehmung beginnt.
Es ist der innere Schritt vom Reagieren zum Begreifen, vom Machen zum Sein.
Diese Haltung öffnet neue Perspektiven:
-
auf das eigene Führungsverhalten,
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auf die Dynamik in Teams,
-
und auf Veränderungsprozesse, die mehr Bewusstheit als Beschleunigung brauchen.
Staunen als Haltung für Wandel und Widerstandskraft
Phänomenologisches Staunen ist ein Wundermittel für Resilienz und Transformation.
Wer neugierig ist, lebt im Moment.
Wer staunen kann, bleibt offen.
Wer offen bleibt, kann wachsen.
Und wer wächst, kann Wandel gestalten – mit innerer Stärke und echter Verbindung zu anderen.
Lassen Sie uns in einem persönlichen Gespräch näher dazu austauschen, wie unsere Coachings und Ausbildungen, Sie ins Staunen bringen.