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Perfektionismus vs. Qualität – Wann „gut genug“ besser ist

von | 5.06.25 | Blogbeiträge

Perfektionismus vs Qualität

Perfektionismus vs. Qualität – Wann „gut genug“ besser ist

Perfektionismus wirkt auf den ersten Blick wie ein Garant für Qualität. Doch in vielen Organisationen zeigt sich: Der ständige Drang, alles makellos zu machen, blockiert Entwicklung, kostet Zeit – und führt selten zu besseren Ergebnissen.

Perfektionismus vs. Qualität – zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Die stille Krise in Organisationen

In meiner Arbeit mit Organisationen begegnet mir immer häufiger ein paradoxer Zustand: Teams sind hoch engagiert, streben nach Qualität – und doch sinken Zufriedenheit und Produktivität. Warum?

Weil Perfektion zunehmend zur heimlichen Leitlinie geworden ist. Nichts scheint gut genug. Rückmeldungen werden zu Vorwürfen, konstruktive Kritik verkommt zu Lästereien. Statt Vertrauen entsteht Frust. Und während Kunden hohe Standards erwarten, steigen intern Stress, Konflikte und Erschöpfung.

Perfektionismus als Effizienz-Killer

Perfektion klingt ambitioniert – doch sie ist selten effizient. Wenn Mitarbeitende Aufgaben übererfüllen, weil sie Angst vor Fehlern oder Kritik haben, entsteht keine Qualität, sondern Verschwendung:

  • Zeit, die in Details fließt, die kaum jemand wahrnimmt

  • Energie, die in ständiger Selbstoptimierung verloren geht

  • Motivation, die unter Daueranspruch leidet

Gleichzeitig geraten echte Qualitätsmerkmale aus dem Blick: Kundenzufriedenheit, Zielerreichung, Wirksamkeit. Denn Qualität heißt nicht, alles perfekt zu machen – sondern das Richtige richtig gut.

Wertschätzung als Schlüssel zur Entwicklung

Jede Organisation hat Entwicklungspotenzial. Doch bevor etwas verbessert werden kann, braucht es die Bereitschaft, das Bestehende zu würdigen. Viel zu selten wird anerkannt, was gut läuft, welche Kompetenzen vorhanden sind – und was Menschen bereits geleistet haben.

Sechs Impulse: Wie Führungskräfte echte Qualität fördern

Wie gelingt es, eine Kultur zu etablieren, in der Qualität zählt – aber Perfektion keinen Raum mehr bekommt? Hier sind sechs Impulse, die Führungskräfte konkret umsetzen können:

1. Raum für Anerkennung schaffen

Nehmen Sie sich bewusst Zeit, mit Ihrem Team auf das zu blicken, was gelingt – und feiern Sie Erfolge, auch die kleinen. Das stärkt Zusammenhalt und Motivation.

2. Funktionierendes sichtbar machen

Welche Herangehensweisen haben sich bewährt? Teilen Sie sie im Team. So entsteht ein wachsendes Repertoire an Lösungen, das alle weiterbringt.

3. Veränderung methodisch begleiten

Veränderungswünsche gibt es viele – doch ohne Struktur bleiben sie Luftschlösser. Unterstützen Sie Ihr Team mit klaren Methoden dabei, Aufwand, Nutzen und Machbarkeit gemeinsam zu bewerten.

4. Perfektionismus produktiv lenken

Mitarbeitende, die zu viel Zeit in Aufgaben investieren, brauchen Orientierung. Eine klare Definition of Done hilft, Erwartungen zu klären und Prozesse zu entlasten.

5. Standards klug differenzieren

Nicht jede Aufgabe muss zu 100 % erfüllt werden. Definieren Sie gemeinsam, wann 80 % „gut genug“ sind (Pareto-Prinzip) – und wo echte Exzellenz gebraucht wird.

6. Priorisieren mit Verbindlichkeit

Nicht alles gleichzeitig – sondern in sinnvoller Reihenfolge. Vereinbaren Sie realistische Termine und verfolgen Sie diese konsequent. So entsteht Klarheit und Verlässlichkeit.

Zusammenfassend gesagt: Qualität entsteht durch Fokus – nicht durch Perfektion

Qualität ist kein Zufallsprodukt. Sie entsteht dort, wo Teams wissen, was wichtig ist – und wann etwas wirklich „fertig“ ist. Perfektionismus hingegen suggeriert Kontrolle, verhindert aber oft genau das: klare Ergebnisse, Vertrauen im Team und eine tragfähige Feedbackkultur.

Führung bedeutet, Raum für Qualität zu schaffen – ohne den Zwang zur Makellosigkeit.

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