In einem unserer letzten Blogbeiträge haben wir die unterschiedlichen Führungsstile angesprochen. Doch es gibt Situationen, in denen ein anderer Führungsstil gefragt ist – einer, der klare Maßstäbe setzt, konsequent prüft und hohe Qualitätsstandards verfolgt: der normative Führungsstil.
Dieser aufgabenorientierte Führungsansatz richtet sich an Persönlichkeiten, die durch eigene Leistung und Konsequenz führen, Verantwortung nicht nur einfordern, sondern vorleben, und den Anspruch an Qualität sowie Prozessklarheit in den Mittelpunkt stellen.
🔍 Charakteristik des normativen Führungsstils
Im Mittelpunkt steht die Führungskraft selbst – als maßgeblicher Orientierungsrahmen. Sie definiert die eigene Vorgehensweise und den persönlichen Leistungsanspruch als Maßstab für das Team. Das bedeutet:
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Hoher Qualitätsanspruch: Nicht nur das Ergebnis zählt – auch der Weg dorthin muss stimmen.
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Fokus auf den Prozess: Strukturen, Abläufe und methodische Genauigkeit stehen im Vordergrund.
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Selbstverantwortung der Führungskraft: Sie sieht sich als Taktgeber und kontrolliert regelmäßig, ob der eingeschlagene Weg eingehalten wird.
👤 Typisches Verhalten der Führungskraft
Führungspersönlichkeiten, die normativ führen, zeichnen sich durch ein starkes Leistungs- und Verantwortungsbewusstsein aus. Typische Merkmale ihres Führungsverhaltens sind:
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Hohe Leistungsorientierung: Der eigene Anspruch ist Maßstab für das gesamte Team.
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Vorbildfunktion: Sie handeln selbst und setzen durch ihr Verhalten klare Normen.
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Detailgenaue Kontrolle: Der Fortschritt von Aufgaben wird regelmäßig und präzise überprüft.
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Geringe Delegation: Handlungsspielräume und Verantwortung werden im geringem Maß aus der Hand gegeben.
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Macher-Mentalität: Packen selbst an, wo es nötig ist, delegieren weniger als möglich wäre.
🧭 Wann ist dieser Stil sinnvoll?
Der normative Führungsstil hat dort seine Stärke, wo es auf klare Standards, Disziplin und Detailgenauigkeit ankommt:
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In kritischen Projekten mit hoher Komplexität oder engen Qualitätsvorgaben
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Bei neuen oder unerfahrenen Teams oder Mitarbeitern, die Orientierung, enge Führung und klare Strukturen brauchen
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In technisch oder medizinisch anspruchsvollen Aufgabenfeldern, bei denen Fehler schwerwiegende Folgen haben können
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Wenn technische Verfahren und Standards den Takt angeben und es auf Präzision ankommt
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In Phasen, in denen Führung durch Haltung und Konsequenz gefragt ist
⚖️ Chancen und Grenzen
Der normative Führungsstil bringt Stabilität, Verlässlichkeit und Leistung – kann aber auch Raum für Kreativität und Selbstverantwortung einschränken. Für moderne Führungskräfte bedeutet das: Situationsgerecht handeln. Der normative Stil sollte sparsam eingesetzt werden und ist an manchen Stellen notwendig.
📌 Zusammenfassend gesagt: Der normative Führungsstil verlangt viel – von der Führungskraft und vom Team. Wer ihn wählt, führt durch Haltung, Anspruch und Disziplin. Er ist besonders dort wertvoll, wo Verlässlichkeit, Qualität und Orientierung unverzichtbar sind.
In unseren Programmen rund um den systemischen Business Coach in Dresden gehen wir detailliert auf die unterschiedlichen Führungsstile ein. Gerne beraten wir Sie in einem unverbindlichen Kennenlerngespräch.