Hart oder herzlich in der Führung?
Viele Führungskräfte erleben ein Dilemma:
Jenen mit Präferenz zu normativ/direktivem Stil fällt es schwer, empathisch und coachiv zu führen, weil sie Sorge haben, die Autorität gegenüber ihren Mitarbeitenden zu verlieren.
Jenen mit Präferenz zu coachiv/inspirierendem Stil wiederum fällt es oft schwer, mal härter durchzugreifen, wenn es die Situation erfordert, weil sie befürchten, ihre Mitarbeitenden zu verprellen oder emotional zu verlieren.
Wie wäre es, wenn sie sich jedoch gar nicht entscheiden müssten?
Sehr viele Führungssituationen erfordern beides: Klarheit im Rahmen und den Zielen UND zugleich Befähigung und Unterstützung bei der Zielerreichung.
Zwischen coachivem und normativem Führungsstil gibt es eine äußerst wirksame Allianz.
Beispiel:
Stellen Sie sich vor, Ihr Ballsport-Team geht auf den Platz und weder Feldlinien, Positionen oder Tore/Körbe noch Spielgerät und Spielregeln sind vorgegeben. Was würde es tun? Zunächst würde ein wirres kräftezehrendes Aushandeln von Rollen, Regeln, Vorgehensweisen und Strategien geben. Es würde Tage dauern ehe das Team einigermaßen spielfähig ist und sie sich auf die Suche nach der passenden Wettkampfarena, dem Turnier und dem Austragungsort des Spiels, für das sie sich entschieden haben, machen könnten.
So geht jedoch niemand im Sport vor. Gesucht wird nicht die passende Aufgabe zum Team, sondern das Team, das aufgrund seiner Fähigkeiten, Talente und Erfahrungen zusammengefunden hat und spezielle Aufgaben lösen kann.
Im Organisationskontext sind bestimmte Strukturen, Rollen und Prozesse weitgehend definiert und auch die Branche, Strategie, Kundenzielgruppen sind in der Regel vorgegeben. Das grenzt zwar Optionen ein und die Gefahr kann bestehen, in repetitive Muster zu verfallen, die wenig Innovation hervorbringen. Doch andererseits ist die Organisation schnell handlungsfähig, hat konkrete Entscheidungsparameter und muss weniger Zeit investieren, um für Kunden Nutzen zu erzeugen.
Klar zur Sache – entwicklungsorientiert zur Person
Daher ist es nützlich, einerseits Vorgaben zu machen UND gleichzeitig Spielräume zu definieren, in denen gemeinsame Ziele, kreative Lösungen und Entwicklung entstehen.
Normativ heißt dann nicht, mit harter Hand autoritär zu regieren, sondern Leitplanken zu definieren innerhalb derer Potenziale gehoben und genutzt werden – Spielfeldgrenzen also. Und coachiv heißt dann nicht weich zu führen und nur die gute Arbeitsbeziehung im Blick zu haben. Sondern es bedeutet, dass das Coaching im Rahmen eines zweck- und zielorientierten Auftrages geschieht.
Beides braucht es und beides ist ok.
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