Welche ethischen Grenzen ziehe ich?

Welche ethischen Grenzen ziehe ich

Welche ethischen Grenzen ziehe ich als Führungskraft?

Anknüpfend an unseren vorhergehenden Blogbeitrag “Welche Werte leiten mich”, teile ich heute ein paar Gedanken über ethische Grenzen.

Welche ethischen Grenzen ziehe ich? Unsere Werte und Prinzipien bilden den inneren Kompass, der uns hilft, Entscheidungen zu treffen – sei es im Berufsleben, im sozialen Umfeld oder in persönlichen Beziehungen. Doch wie ziehen wir diese Grenzen, und warum sind sie so entscheidend?

Ethische Grenzen definieren, was wir als richtig oder falsch empfinden und wie wir handeln wollen. Sie schützen uns vor Situationen, in denen wir gegen unsere Überzeugungen verstoßen könnten, und geben uns Orientierung in moralischen Dilemmata. Grenzen zu setzen heißt nicht nur, sich selbst treu zu bleiben, sondern auch, anderen zu signalisieren, wofür wir stehen.

 

Beispiele aus dem Leadership-Alltag

  • Im Beruf: Arbeitnehmer stehen vermehrt vor Entscheidungen, die ihre ethischen Werte betreffen. Soll man beispielsweise ein Projekt unterstützen, das moralisch fragwürdig ist, nur um die Karriere voranzutreiben?
  • In der Technik: In der digitalen Welt werden wir häufig mit Fragen konfrontiert, die unsere Werte testen. Wie gehen wir mit Datenschutz um? Wann ist es in Ordnung, Informationen zu teilen oder Technologie zu entwickeln, die möglicherweise Schaden anrichtet?
  • In Beziehungen: Auch im zwischenmenschlichen Bereich sind Grenzen essenziell. Ob es um Ehrlichkeit, Respekt oder Loyalität geht – unsere Prinzipien beeinflussen, wie wir mit anderen umgehen.

 

Wichtige Leadership-Fragestellungen für den Berufsalltag:

Unternehmensethik und persönliche Ethik: Wo liegen Konfliktpotenziale?

Manchmal geraten persönliche Werte und Unternehmensziele in Konflikt. Als Führungskraft ist es wichtig, diese Spannungen zu erkennen und anzugehen. Hier einige Schritte, wie Sie damit umgehen können:

  • Kommunikation: Sprechen Sie offen mit Vorgesetzten oder Mitarbeitern, wenn ethische Dilemmata auftreten.
  • Transparenz: Legen Sie dar, warum bestimmte Entscheidungen getroffen werden – auch, wenn diese schwerfallen. Bitten Sie um Verständnis, wenn Sie zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht alle Informationen preisgeben können, weil evtl. der Entscheidungsprozess im Management noch vorgängig ist.
  • Reflexion: Lernen Sie aus schwierigen Situationen, um künftige Konflikte besser zu meistern. Seien Sie ehrlich zu sich, wenn Sie im Nachgang eine Entscheidung bereuen oder sich eingestehen müssen, dass sie gegen ethische Grundsätze verstösst. Ehrlich bereuen ist glaubwürdiger als Leugnen.

 

 

Ethische Grenzen im Führungsalltag setzen

Wie können Sie ethische Prinzipien im Alltag umsetzen? Einige Beispiele:

  • Respekt im Umgang: Treffen Sie Entscheidungen, die die Würde und Rechte aller Beteiligten wahren und niemenanden herabsetzen bzw. schlecht machen.
  • Fairness: Bevorzugen oder benachteiligen Sie niemanden – weder bei der Ressourcenverteilung noch bei Beförderungen. Kommunizieren Sie nachvollziehbare Kriterein für Ihre Entscheidung.
  • Nachhaltigkeit: Achten Sie darauf, dass wirtschaftliche Entscheidungen auch ökologisch und sozial vertretbar sind.

 

Grauzonen meistern: Wie gehen Sie mit schwierigen Situationen um?

Die wenigsten Situationen lassen sich klar in Schwarz und Weiß einteilen. So handeln Sie in “Buntzonen”:

  • Konsultation: Holen Sie sich Rat von Kollegen, ethischen Beratern oder anderen Experten.
  • Empathie: Versetzen Sie sich in die Perspektive aller Betroffenen.
  • Langfristige Perspektive: Denken Sie über die kurzfristigen Konsequenzen hinaus – wie wird Ihre Entscheidung in Zukunft bewertet werden?

 

 

Ethische Grenzen in einer vernetzten Welt

Die Globalisierung und Digitalisierung werfen neue ethische Fragen auf. Wo früher persönliche Interaktionen im Vordergrund standen, müssen wir heute überlegen, welche Verantwortung wir für unsere digitale Präsenz tragen. Themen wie Fake News, Cybermobbing oder algorithmische Voreingenommenheit erfordern klare Prinzipien und konsequentes Handeln.

 

Wie finde ich meine ethischen Grenzen?

  1. Selbstreflexion: Der erste Schritt besteht darin, sich Zeit zu nehmen, um über die eigenen Werte nachzudenken. Was ist mir wirklich wichtig? Welche Prinzipien möchte ich nicht kompromittieren?
  2. Bildung und Information: Viele ethische Fragen erfordern Hintergrundwissen. Wer sich mit Themen wie Umweltschutz, sozialen Ungerechtigkeiten oder technischen Innovationen auseinandersetzt, kann fundiertere Entscheidungen treffen.
  3. Empathie: Sich in andere hineinzuversetzen hilft, die Konsequenzen der eigenen Handlungen besser zu verstehen. Es fördert die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Fragen Sie sich, wie sie selbst behandelt werden möchten.
  4. Grenzen testen: Theoretische Prinzipien können in der Praxis herausfordernd sein. Es ist in Ordnung, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Wichtig ist, sich immer wieder auf die eigenen Werte zu besinnen.

 

 

Fazit

Ethische Grenzen zu setzen erfordert Reflexion, Mut und Konsequenz. Durch die aktive Auseinandersetzung mit unseren Werten, wie zum Beispiel im Leadership Coaching, schaffen wir nicht nur Klarheit für uns selbst, sondern tragen auch dazu bei, eine gerechtere und respektvollere Welt zu gestalten. Letztlich sind unsere ethischen Prinzipien nicht nur ein Schutzschild, sondern auch ein Leuchtturm, der uns durch die Herausforderungen des Lebens navigiert.

Welche Werte leiten mich?

Werte core value

Welche Werte leiten mich als Führungskraft?

 

In einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt stehen Führungskräfte vor der Herausforderung, Klarheit und Orientierung zu schaffen. Doch wie gelingt das, wenn Strukturen agiler werden und Diversität zum Alltag gehört? Der Schlüssel liegt in den Werten, die uns als Führungspersönlichkeiten leiten. Werte sind die stillen Prinzipien, die unser Handeln prägen – bewusst oder unbewusst. Sie formen nicht nur, wie wir Entscheidungen treffen, sondern auch, wie wir Beziehungen gestalten und Konflikte lösen.

 

1. Werte als Fundament moderner Führung

Werte wirken wie ein Kompass. Sie geben Richtung und Stabilität – besonders in herausfordernden Zeiten. Doch welche Werte sind in der Führung entscheidend? Hier eine Auswahl, die sich in der Praxis bewährt hat:

  • Authentizität: Eine Führungskraft, die sich selbst treu bleibt, gewinnt Vertrauen.
  • Empathie: Andere Menschen wirklich zu verstehen, ist die Basis für nachhaltige Beziehungen.
  • Integrität: Verlässlichkeit und moralisches Handeln schaffen Respekt.
  • Verantwortung: Entscheidungen zu tragen und für sie einzustehen, signalisiert Stärke.
  • Wachstum: Offenheit für Veränderung und die Bereitschaft, kontinuierlich zu lernen, fördern Innovation.

 

2. Die persönliche Wertearbeit: Ein Reflexionsprozess

Der Reflexionsprozess ist ein wichtiger Bestandteil in unserer Coaching-Ausbildung, in dem wir unter anderem folgende Fragen stellen:

  • Was ist mir in meinem Leben besonders wichtig?
  • Welche Prinzipien möchte ich in meinem beruflichen Handeln nie kompromittieren?
  • Welche Werte spiegeln sich in meinen bisherigen Entscheidungen wider?

 

3. Welche Werte leiten mich in der Kommunikation und in der Vorbildfunktion?

Als Führungskraft prägen Sie durch Ihr Handeln die Kultur Ihres Teams oder Unternehmens – daher ist es wichtig die eigenen Werte zu kennen und zu leben. Wie gelingt das?

  • Klare Kommunikation: Teilen Sie Ihre Werte mit Ihrem Team. Beschreiben Sie, was sie für Sie bedeuten und wie sie in der Zusammenarbeit Ausdruck finden können.
  • Konsistentes Verhalten: Nichts untergräbt Vertrauen so sehr wie ein „Sag ich – mach ich nicht“-Ansatz. Handeln Sie konsequent nach Ihren Werten.
  • Offenheit für Feedback: Laden Sie Ihr Team ein, Rückmeldung zu geben, ob und wie Ihre Werte spürbar werden.

 

4. Werte in der Coachingausbildung verankern

In unserer fundierten Coachingausbildung in Dresden lernen Sie nicht nur Techniken und Tools, sondern auch, wie Sie als Führungskraft Ihre Wertearbeit vertiefen können. Reflexionsübungen, Peer-Gespräche und Supervision helfen, blinde Flecken zu erkennen und Ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln.

Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Verständnis, dass Werte nicht starr sind. Sie entwickeln sich – genauso wie Sie selbst. Die Fähigkeit, diese Entwicklung wahrzunehmen und bewusst zu gestalten, ist ein wesentlicher Bestandteil modernen Leadership-Coachings.

 

In unserer Coachingausbildung in Dresden ist die Wertearbeit ein wichtiger Bestandteil im Reflexionsprozess.

Hier ist eine kleine Auswahl an Fragen, die Ihnen helfen herauszufinden, wie Ihre Werte und Ihr Beruf miteinander im Einklang stehen:

  • Was ist mir im Leben am wichtigsten, und spiegelt mein Beruf das wider?
  • Gibt es Konflikte zwischen meinen Werten und den Anforderungen meiner Arbeit?
  • Wie kann ich meine Werte in meinem Beruf stärker zum Ausdruck bringen?

 

Sie möchten mehr dazu erfahren? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf und wir beraten Sie gerne!

 

Leadership-Herausforderungen im Umgang mit Generationsunterschieden

Leadership-Herausforderungen im Umgang mit Generationsunterschieden war Thema unseres wunderbaren Alumniabends mit Absolvent:innen unserer Coaching Ausbildungen. Von sog. „Baby Boomern“ bis „Millenials“ waren alle im engagierten Austausch, um die jeweiligen Perspektiven besser zu verstehen.

Essenzen aus dem Abend:

🪐  Wenn es um Unterschiedlichkeit in Teams und Organisationen geht, geraten wir schnell an Stereotypisierungen.
🪐  Generationenmodelle sind hilfreich, um Hypothesen zu bilden und lösungsorientierte Fragen zu stellen. Sie bieten jedoch im Einzelfall nur sehr begrenzt Antworten, simplifizieren Konflikte und bilden eher Fronten.
🪐  Generationale Unterschiede sind im Wesentlichen auf Sozialisierungskontexte zurückzuführen, die von politischen, wirtschaftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Einflüssen geprägt sind und sind so vielfältig wie eben auch Persönlichkeitseigenschaften vielfältig und in ihrer Kombination einzigartig sind.
🪐  Daraus entstehen unterschiedliche Erwartungen bzgl. des WIE mit Bedürfnissen umgegangen wird und diese erfülllt werden können.
🪐  Generationszuschreibungen laden dazu ein, sich in Diagnosen, Analysen und Bewertungen zu verfangen und lenken den Fokus weg von Lösungen. Ein coachiv fragender, systemischer Ansatz hilft, den Fokus immer wieder auf Lösungen und Gemeinsamkeiten zu lenken.
🪐  Wenn wir uns lediglich auf die Generationenfrage fokussieren, bleiben Aspekte wie persönliche Reife, Erfahrungen und individuelle Fähigkeiten unter der Wasserlinie.

Lohnt es sich dann überhaupt mit Generationsfragen zu beschäftigen? Ich denke: Ja, in jedem Fall.

Denn trotz aller Individualität von Konflikten, entstehen Häufungen von gegenseitigen Erwartungen. Diese Häufungen in Augenschein zu nehmen und damit den Möglichkeitsraum für Lösungen zu erweitern, kann bei der gemeinsamen Lösungsfindung helfen.

Reflexionsfragen, die auf dem Weg dorthin den Fokus erweitern:

🚀  Kann ich über meine eigenen Bedürfnisse hinaus das große Ganze und das WIR betrachten?
🚀  In welcher Verbindung und Abhängigkeit stehe ICH mit dem WIR und mit unserer gemeinsamen Herausforderung?
🚀  Bin ich in der Lage, mich in die Perspektive des anderen zu begeben und einzufühlen wie „das Problem“ von dort aussieht?
🚀  Wie kann ich dem Andersartigen auf Augenhöhe begegnen, statt mich mit meinen Erfahrungen und Kenntnissen über den anderen zu erhöhen?
🚀  Ist es möglich ich den Nutzen und Mehrwert anderer Perspektiven als nützlich anerkennen, statt als hinderlich und trennend?
🚀  Was kann ich anerkennen und wofür kann ich auch dankbar sein? Was ermöglicht mir mein Gegenüber, das mir ohne seinen/ihren Beitrag nicht gewährt wäre?
🚀  Welche Möglichkeiten ergeben sich durch die Vielfalt an Erfahrungen und Ideen? Was kann Neues im WIR entstehen?

🎉  Ein toller Abend mit spannenden Beiträgen! Ein großer Dank an Sebastian Elze und Tanja Heynig für die Impluse und Moderation und an alle Alumnis, die dabei waren.❤️

In einer Welt wie dieser, braucht es Coaches wie diese

In einer Welt wie dieser, braucht es Coaches wie diese….Herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Abschluss der Grundausbildung zum Systemischen Business Coach liebe Daniela SiekmannVivien EichhornLinda Wennrich, Falko Ilschner, Ramona Blau, Doreen Semdner 🎉🏅

Nach über 10 Jahren Ausbildungserfahrung darf ich resümieren:

Die Teilnehmenden bringen immer mehr Vorerfahrungen, grundlegende Coaching-Skills und nach wie vor eine unbändige Neugier auf die Vielfalt der Coaching-Arbeit mit. Das Level ist unglaublich und noch vor 3 Jahren hätte ich nicht gedacht, dass in einer Kurzzeitausbildung soviel Coaching-Kompetenz aufgebaut werden kann.

In einer Welt wie dieser, braucht es Coaches wie diese!

Egal, in welche Richtung es nun weitergeht, diese Skills sind nicht mehr wegzudenken. Denn nach der Ausbildung ist NICHT vor der Ausbildung. Bei der überwiegenden Zahl der Teilnehmenden ist nach der Ausbildung etwas Wesentliches anders. Was es ist, ist bei jeder/m individuell verschieden. Doch das Gefühl, anderen nun besser als Veränderungsbegleitung beiseite stehen zu können, ist universell.

Auf diesem Weg wünsche ich allen erfolgreiche nächste Lern- und Veränderungsschritte.

Unser Führungskraft-Navigator ist ein Kompass, der weiterführend als Wegweiser unterstützt.